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Bahn-Anschriften/Lok-Bauarten
auf die WebSite bezogen


Alle Lokomotiven unterliegen einer Zuordnung zu Bauarten (z.B. Dampflok für Rangierbetrieb), die wiederum eine grosse Anzahl etlicher Lok-Baureihen ( z.B Reihe 94 mit fünf Achsen) mit Untergruppen begründet. Insgesamt spricht man dann von einer ganz bestimmten Lokgattung (z.B. Lokgattung 94.5 aus der 94er-Reihe, speziell mit preussischer Herkunft). Heute sind die Fahrzeuge, meist aufgrund verschiedener Komponenten, stark vereinheilticht, während sich in den Dampflokzeiten trotz teilweise vorliegender Normung dies in einer fast unüberschaubaren Vielfalt einzelner Baureihen und Unterarten dokumentierte. Unterschiedliche Entwicklungen sind meist historisch bedingt und stark abhängig von den betreffenden Regionen bzw. eigenen (Länder-) Bahngesellschaften. Auch haben die Firmen der Lokindustrie oft jeweils ihre Eigenheiten bzw. ihre spezifischen Entwicklungen verfolgt. Auf der WebSite wird zuweilen auf verschiedene Bauarten und Baureihen hingewiesen, teilweise unter Nutzung üblicher Abkürzungen. Für diejenigen, die sich im Eisenbahnbereich nicht überall auskennen können, seien zum besseren Verständnis einige wesentliche Merkmale - mehr beispielhaft - aufgelistet. Einige Fotos sollen das Gesagte dokumentieren. Schon vorweg ein Fazit: Ein vollständig logisches System ist nirgends zu finden, vieles muss man quasi erlernen und sich aus der Erfahrung von persönlichem Anschauungsunterricht und Abbildungen merken.
 

1. Deutsche Bahnen (DRG, DB, DR, DB AG)

Bis zur Gründung der Deutschen Reichsbahn im Jahre 1920, also mit Eingliederung der grossen acht deutschen Länderbahnen unter einem Dach (siehe hier bei Archiv -Epochen-), war die Entwicklung der Bauarten und Baureihen stark durch länderbahnspezifische Merkmale geprägt. Während die preussische Staatsbahn bspw. ihre Loks pro Kategorie (u.a. Güterzugloks G oder Tenderloks T) mit einfachen arabischen Zahlen durchnummerierte (bspw. T 16), finden sich bei der badischen Staatsbahn römische Ziffern, die uns im Lesen eher beschwerlich erscheinen (z.B. IV). Unterbaureihen wurden zuweilen durch einen Punkt getrennt oder mit kleinen Buchstaben gekennzeichnet (T 16.1 oder IVh). Im Nachhinein, aus Sicht der Reichsbahn, bekamen dann die ehemaligen Loks länderbahnspezische Zusätze (u.a bay oder bad), die ähnliche Loks im Reichsbahn-Schema trennen sollten (so gehören zur fünfachsigen Rangierlok der Reichsbahn-Baureihe 94 sowohl die preusssiche T 16.1 als auch die württembergische Tn).
Mit der Reichsbahn-Ära wurde ein neues Schema begründet, das etwa ein halbes Jahrhundert Bestand hatte, bis es durch die EDV-gerechte Bezeichung abgelöst wurde. Alle Loks wurden in ein Schema aus arabischen Zahlen, bestehend aus einer Baureihennummer (bspw. 01 oder 94) sowie pro Lok aus einer jeweiligen Ordnungsnummer, gepresst (bspw. 94 501, 502, 503), wobei Unterbaureihen meist durch Hunderter-Nummern abgegrenzt wurden (bspw. 94 1xx in Abgrenzung zur preussischen Variante für die württembergische 94er). Elloks und E-Triebwagen bekamen vor die Nummern noch ein extra ”E” (u.a. E 19, E 32, ET 41). Die zunächst wenigen Dieselloks und Diesel-Triebwagen waren auch in ein einfaches Zahlen-Ordnungsschema eingefügt(bspw 877 a/b für den “Fliegenden Hamburger”), sie bekamen erst nach dem Krieg eine einheitlichere sichtbare Form mit den bekannten “V” und “VT”-Bezeichnungen (u.a. die V 200 oder der VT 08).
Mit dem offiiziellen Umnummerierungsplan zum 1.1.1968 bei der DB und zum 1.1.1970 bei der DR zog nun auch die EDV in die Loknummern-Erfassung ein. Im Prinzip hielt man sich an das alte Schema, aber: alle Buchstaben fielen weg, es gibt immer ein dreistellige Baureihennummer, immer eine dreistellige Ordnungsnummer sowie dazu eine Kontrollziffer (bspw. wurde so aus der E 44 509 die 144 509-1, wobei bei der DB die eins an der ersten Stelle für Elloks und die zwei für Dieselloks steht). Die alte Logik konnte nicht ganz durchgehalten werden (an sich müsste ja die V 200 die neue Bezeichnung 200 haben, auch gab es bei vielen Danpfloks vierstellige Ordnungsnummern), so dass einige Sonderbezeichnungen eingeführt werden mussten (bspw. wurde die 94 1730 zur 094 730-9 oder die 01 1100 zur 012 100-4, wobei die 012 die Loks mit Ölfeuerung der Baureihe 01.10 darstellten, die 011 war mit Kohlefeuerung).
Die zahlreichen Privatbahen un Deutschland haben/hatten in der Regel ein eigenes Bezeichnunmgsschema. Oft ist dies ohne eigentliche Logik und nur eine Aneinanderreihung von einzelnen Loknummern. Teilweise ist auch eine Korrespondenz zu den Typenbezeichungen der Hersteller erkennbar.

Beispiel einer Lokumzeichung einer deutschen Dampflok: eine bekannte fünfachsige Rangierlok hatte mit preussischer Herkunft zunächst die Bezeichnung (pr) T.16.1, Nr. wird bei der Reichsbahn nach 1920 zur 94 1651, nach EDV-Bezeichnung ab 1968 zur 094 651-7.
 

Eine Schmalspurlok, die bis 1958 auf der
 Nordseeinsel Wangerooge in Betrieb war.
 Heute steht sie am Leuchtturm. Bei der
 Aufnahme damals gab es noch die alten
Schilder von der Reichsbahndirektion
 und vom Betriebswerk Oldenburg. Rechts
das alte Gattungszeichen dieser Baureihe
(K 33.6, K=Kleinbahnlok). Aufnahme vom
Sommer 1967, als man die Lok für den
Fotografen mal aus dem Schuppen holte.

Die Verkehrsgesellschaft EfW ist eine
neuere Privatbahn auf unseren Strecken.
Es sind etliche Loks aus DB-Beständen
 übernommen worden, wie im Bild die 360
770 (siehe auch. Die Eigentumsbezeich-
nung erscheint im alten DB-Keks. Das
 klassische Bw ist durch einen “Betriebs-
standort” ersetzt worden. Ansonsten viel
 Ähnlichkeit mit den Loks der DB (Juli 03).

Nochmals ein typisches Dampflok-Bild der DB-Epoche 3b
mit Anschriften, wie sie auch auf jeder Modellbahnlok zu
 finden sind. Die 57er hat den bekannen DB-Keks (heute
ein beliebtes Relikt für Schildersammler), sie ist einge-
stellt bei der Bundesbahndirektion Wuppertal und dem
 Bahnbetriebswerk Hagen Gbf. Am dreiachsigen Tender
die üblichen Anschriften bzgl. Kohlen- und Wasserinhalt
 udgl.. Die Aufnahme stammt vom März 67 im Bf. Erkrath,
 wo an diesem schönen Samstag eine Sonderfahrt über
 stillgelegte niederbergische Güterstrecken stattfand..

Eine Lok, die als sog. Neubaulok von der
 Reichsbahn der DDR in einer Serie von17
 Maschinen gebaut wurde. Im Zuge der
 Neustrukturierung des deutschen
 Bahnwesens sind die Strecken im Harz
 privatisiert worden. Bis auf die Eigen-
tumsbezeichnung blieb alles wie gehabt.
 Genau jene Baureihe hat die alte Gattung
 K 57.10 (Aufnahme vom 6. Sept. 2003).


2. Schweizer Bahnen (SBB, RhB und die meisten anderen Privatbahnen)

Bei den Eidgenossen verlief die Entwicklung der Bezeichnungen kontinuierlicher und wesentlich einheitlicher als bei den deutschen Bahnen, was nicht unbedingt bedeuten soll, dass hier eine grössere Logik vorherrschen würde.. Allerdings liegt eine ganz andere Idee zugrunde, die primär auf die Geschwindigkeiten und Einsatzbereiche der Fahrzeige und besonders auf deren Achszahl Bezug nimmt. Elektische Fahrzeuge werden mit der Zusatzbezeichnung “e” und Dieselfahrzeuge durch ein “m” (= thermisch) markiert. Schmalspurlokomtiven erhalten durchweg ein “G” als Zuordnung. Dazu kommen bei Triebwagen Hinweise auf die Innengestaltung in Form der Klassenbezeichnungen oder von Gepäckabteilen, wobei eine Trennung zwischen den Lokomotiven und Triebwagen für Aussenstehende nicht so eindeutig ist (bspw. steht das “A” bei der SBB-Ellok Ae 6/6 für die Geschwingkeitseinstufung, während diese beim RhB-Triebwagen ABe 4/4 einen 1.Klasse-Bereich angibt). Bei den Achsfolgen wird zwischen angetriebenen und antriebslosen Achsen unterschieden, die durch einen Schrägstrich getrennt werden. So ist die besagte Ae 6/6 der SBB eine Ellok mit sechs angetriebenen Achsen bei insgesamt sechs Achsen und fährt nicht schneller als 125 km/h (=A), die Ge 2/4 der RhB ist eine Schmalspur-Ellok (= G) mit zwei angetriebenen Achsen und zwei weiteren Achsen (oft sind das Vorläufer). Alle Lokomitven einer bestimmten Reihe haben in der Regel durchlaufende Ordnungsnummern, deren Einordnung sich dazu oft noch an Baugruppen einer quasi durchlaufenden Gesamtnummerierung orientiert (z.B. die Ae 6/6 Nr. 11 425 ist die fünfundzwanzigste Maschine der Reihe Ae 6/6 im Gesamtschema der SBB-Maschinen innerhalb einer Gruppenzählung ab 11 401, dazu bspw. die Reihe Re 6/6 ab 11 601). Diese Loknummern sind in der Regel als grosse (Seiten) und kleine (Fronten) Zahlen an den Loks angeschrieben, die Baureihenbezeichnung hingegen nur klein am Rahmen.
Verhälntnismässig spät - zumindest äusserlich - begann in Helvetien das EDV-Zeitalter (ab dem Jahre xxxx). allerdings primär für jene Fahrzeige, die erst ab dem Zeitpunkt neu in Dienst gestellt wurden. Die alten Fahrzeuge behielten aussen an sich ihre alten Loknummern.
Die Privatbahnen folgen dieser Einordnung in meist hoher Konsequenz, so dass sich mit ein bisschen Übung die meisten Fahrzeuge ableiten lassen.
 

Die Rhätische Bahn beschriftet Triebfahrzeuge
 mittlerweile mit grossen Ziffern (in der Regel
 dreistellig). Die Lok stammt aus einer Serie
von 23 Stück (611-633). Das “G” weist auf
eine Schmalspurlok hin (e = elektrisch). Die
 Zahlenkombination 4/4 lässt sofort auf die
 Achsfolge schliessen. Die “II” zeigt eine
zweite Bauart an (im Gegensatz zur Ge 4/4 I
 601-610). Andere Zeichen beschreiben
 technische Daten (z.B. rechts die normale.
 Geschwindigkeit von 90 km/h) (26.06.2003).


3.  Österreichische Bahnen (BBÖ, ÖBB)

Die staatlichen Bundesbahnen vor dem Zweiten Weltkrieg (BBÖ, ab 1921) rekrutierten sich aus verschiedenen privaten bzw. staatlichen Einzelgesellschaften der ex k.u.k.-Monarchie. In diesem Vielvölkerstaat gab es eine ebensolche Fülle unterschiedlicher Loktypen mit meist vielen Unterarten (natürlich fast nur Dampfloks). In einem gesantheitlichen Schema bekamen die Loks zwei oder dreistellige Baureihennummern, wobei eine richtige Logik irgendwie fehlte. Teilweise wurden Baureihenbezeichnungen von den Ex-Bahnen übernommen (z.B die ab 1917 von der kkStB gebauten 629 01-55).
Das heute bekannte Schema mit den vierstelligen Baureihenbezeichnungen wurde nach dem Krieg bei den ÖBB eingeführt (1953), wobei die erste Ziffer die Traktionsart (bspw. eine “1” für Elloks) anspricht, die zweite auf mögliche Unterbaureihen hinweist (bspw. die 1570 ist verwandt mit der 1670, quasi in einer fiktiven Ellok-Gesamtreihe 70). Die folgenden Ordnungsnummern pro Lok werden durch einen Punkt von der Baureihe getrennt. Dampflokomotiven orientierten sich hingegen mehr am ehemaligen deutschen Reichsbahnschema der Jahre 1938-1945 als an den Bezeichnungen vor dem Krieg. So besass die grosse Schlepptenderlok der BBÖ-Reihe 214 (gebaut zwischen 1928 und 1936, gibt es heute als Museumslok und schönes ROCO-Modell) bei der Reichsbahn die Baureihenbezeichnung 12.0, die die ÖBB dann später als Reihe 12 an sich übernahm.
Die Computernummer gibt es ab dem Jahre xxxx, wobei sichtbar nur eine zusätzliche Kontrollziffer an den Fahrzeugen auftaucht.
Die Privatbahnen verfolgen eine unterschiedliche Einordnung. Teilweise gibt es eine gewisse Korrespondenz zum staatlichen Bereich, speziell dann, wenn identische oder ähnlche Loktypen vorhanden sind oder von den ÖBB gekauft wurden. Meist herrscht eine irgendwie geartete Durchnummerierung des Maschinenparks vor.
 

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